Position
Langenzenn
Jahr
2015 bis 2016
Produkte
FW-50
Protokoll
IEC 60870-5-101, IEC 60870-5-103
Die Geschichte der Stadtwerke Langenzenn geht sehr weit zurück und beginnt bereits im Jahr 1848. Damals wurde in einer bewegten Zeit die Straßenbeleuchtung mit Petroleumlaternen eingeführt. Einige Jahre später im Jahr 1862 wurde die erste Wasserleitung in Langenzenn gebaut. Darauf aufbauend wurde das städtische Wasserleitungsnetz bis 1905 erweitert, um die Einwohner mit qualitativ gutem und in ausreichender Menge verfügbarem Trinkwasser zu versorgen.
Im Jahr 1911 startete der Anschluss an die mittelfränkische Kraftzentrale, so dass eine elektrische Straßenbeleuchtung eingeführt werden konnte. Zusätzlich wurden immer mehr Haushalte an die Elektrifizierung angebunden. Die Anzahl der Stromabnehmer wuchs rasch. Das erste Blockheizkraftwerk konnte 1993 in Betrieb genommen werden. Die SW Langenzenn versorgen aufbauend auf die langjährige Erfahrung zuverlässig ihre Einwohner mit Trinkwasser sowie elektrischer Energie und betreiben dabei ein 20kV-Mittelspannungs- und Niederspannungsnetz. Der Vorlieferant für die Energieversorgung ist die MDN Main-Donau Netzgesellschaft mbH aus Nürnberg.
Ca. 2008 war abzusehen, dass mit der aktuellen Fernwirktechnik mit Prozessleitsystem für die nächsten Jahre eine umfassende Modernisierung ansteht. Die technischen Mitarbeiter der Stadtwerke informierten sich hierfür weitreichend am Markt. Bei einem SAE-Fernwirktechnik- Anwendertag 2009 in Fürth konnten neben aktuellen technischen Informationen auch gute Kontakte zu nachbarschaftlichen Versorgern geknüpft werden. So kam es auch zu entsprechenden Besuchen, um sich dabei einen weiteren Überblick zu dem praxisgerechten Einsatz von SAE IT-Systemen zu machen. 2014 wurde es dann konkret und es stand eine detailliertere Planung für ein neues Netzleitsystem mit Fernwirktechnik für die Versorgungsbereiche Strom und Wasser an. In Gesprächen vor Ort unterstützte der technische Vertrieb der SAE IT-systems die Planungen zu Struktur und Aufbau. Im Fokus stand die Planung einer neuen Netzleitstelle sowie die fernwirktechnische Anbindung der Übergabestation und weiteren zentralen Netzstationen. Alle Planungen zentrierten sich beim Leiter des E-Werkes Elektromeister Carle Eberlein, welcher dabei ein großes Augenmerk auf möglichst eigenständige Arbeiten in allen Bereichen legte. Die Anbindungsplanung und Montage aller Komponenten sollten in Eigenregie erfolgen. Auch auf die Bedienungsfreundlichkeit des Parametriertools wurde besonderer Wert gelegt. Nachdem die Rahmenbedingungen feststanden, wurden darauf passende Offerten eingeholt. SAE IT-systems konnte dabei in Funktionalität und Preis überzeugen. In dem Mitte 2015 stattgefundenen Feinplanungsgespräch wurden konkretere Abstimmungen zum neuen ProCoS-Netzleitsystem der Firma KISTERS, der Netzwerktechnik und der SAE IT-Fernwirktechnik getroffen. In der ersten Projektierungsphase wird nur der Energieversorgungsbereich berücksichtigt. Später soll auch die Trinkwasserversorgung mit aufgeschaltet werden. Im Zentralenbereich kommt dabei eine net-line FW-50 im großen Baugruppenträger zum Einsatz. Auch die über eigene Cu-Kabel per WT erreichbaren großen unterlagerten Stationen wie Teichenbach, Ziegelbruck oder Übergabe werden mit den modularen net-line FW-50-Einheiten bestückt. Der erfreuliche Umstand, dass in Langenzenn die komplette Kommunikationsstruktur über eigene Kabelwege aufgebaut werden kann, ermöglicht auch die Anbindung weiterer ebenso per WTModem mit IEC 60870-5-101 Protokoll gekoppelten Stationen. Diese sind meist mit den kleineren Kompakteinheiten vom Typ net-line FW-5 mit entsprechenden Erweiterungsbaugruppen ausgestattet. Die Ansteuerung der Schalter in den jeweiligen Stationen geschieht über passende EVU-Baugruppen 1,5-polig
per Doppelbefehl. Des Weiteren sind im Feld verschiedene Fremdkopplungen wie Erdschluss-Ortungsrelais und Netzanalysesysteme von Janitza per Modbus zu realisieren. Nach der eigenständigen Montage erfolgt die Parametrierung in Zusammenarbeit mit der Projektierung der SAE IT-systems. Nach der Grundinstallation der Netzleitstelle lassen sich die Parametrierungsarbeiten hier per Remote-Zugriff fortführen.
Die Zusammenarbeit mit dem Projektleiter ist strukturiert und partnerschaftlich. Das Handling der Fernwirktechnik in Montage und Parametrierung mittels setIT wird von Herrn Eberlein hervorgehoben, so dass für spätere Systemerweiterungen in die Ortsnetzautomatisierung und Trinkwasserversorgung eine gute Grundlage für viele Arbeiten in Eigenregie gegeben ist. Vorher noch sollen an den zentralen Stellen die vorhandenen Schutzgeräte per IEC 60870-5-103 adaptiert werden. Der Projektabschluss ist für 2016 vorgesehen.