Position
91052 Erlangen
Jahr
Seit 2013
Produkte
FW-5, FW-50, Compass B, Janitza UMG103, UMG 505, UMG 605
Protokoll
IEC 60870-5-104, IEC 62056-21, Modbus TCP, Modbus RTU
Der Anger ist ein Wohnviertel Erlangens mit einer hohen Anzahl an dezentralen Einspeisern; insbesondere PV-Dachanlagen mit bis zu 30 kWp. Aufgrund der bis dahin fehlenden Messstellen im Niederspannungsnetz gab es keine Transparenz über die möglicherweise veränderten Lastflüsse und die verbleibenden Netzkapazitäten in diesem Gebiet.
Daher entschied man sich, den Anger als Pilotprojekt für eine umfassende Netzüberwachung und -steuerung zu nutzen. Hierbei spielte auch die neue Vorgabe der Bundesnetzagentur eine Rolle, gemäß welcher die Leistungssteuerung von PV-Anlagen nun auch in der Niederspannungsebene erfolgen darf. Man verspricht sich eine deutliche Reduzierung der Administrations- und Wartungszeiten sowie verlängerte Update-Zyklen.
Das Ziel war die Messung von Strom, Spannung, Leistung sowie der Qualitatsdaten an der Sammelschiene und auch an jedem Niederspannungsabgang. Erfasst werden die Informationen mit Hilfe von verschiedenen Netzanalysesystemen der Firma Janitza (UMG 605, UMG 505 und UMG 103) und Horstmann (ComPass B), welche per Modbus RTU oder Modbus TCP angekoppelt sind. Zur Erfassung der Ist-Einspeisung der PV-Anlagen wurden zusätzlich 30 intelligente Zähler per IEC 62056-21 Protokoll angebunden; speziell im Falle der Abrege-lung durch die verbauten Tonfrequenz-Rundsteueranlagen, welche selber keine Rückmeldung geben können, ist dies praktisch.
Für die Übertragung dieser großen Datenmengen konnte auf das firmeneigene, leistungsstarke Glasfasernetz der Erlanger Stadtwerke zurückgegriffen werden. Die Daten aus Netzanalysesystemen und Zählern sind dort doppelt aufgelegt und werden sowohl vollständig auf separaten Datenbanken gespeichert als auch über die SAE-Fernwirktechnik geführt, welche sie selektiert und an das Leitsystem weiterleitet. Die ausgewählten Werte werden in der Verbundleitwarte visualisiert und zur Berechnung der Lastflüsse herangezogen. Das Ergebnis einer Simulationsrechnung zur Beurteilung der weiteren Ausbaumöglichkeiten hinsichtlich PV: Bei maximal möglichem Ausbau von PV-Anlagen im Angergebiet würde sich ein Spannungshub von 5% ergeben, lokal werden die Netzkapazitäten bereits ausgelastet!
„Von den Schwierigkeiten, die sich z.B. bei der ersten Ankopplung unserer Horstmann oder Janitza Geräte in diesem Gebiet ergaben, werden wir folgendes in Erinnerung behalten: Die schnelle, unkomplizierte und kompetente Hilfe durch die SAE-Hotline! Auch die angenehme Zusammenarbeit mit Herrn Ohlendorf bei der Inbetriebnahme der Zählerankopplungen hat maßgeblich zur schnellen Anbindung der Zähler über das FW-5 Gateway beigetragen. Hierbei konnten geringfügige Missverständnisse sofort telefonisch ausgeräumt werden.“
Christian Bühl, Erlanger Stadtwerke