Position

Ratingen

Jahr

Seit 2015 bis heute

Produkte

FW-50, FW-50-14

Protokoll

Die Stadtwerke Ratingen bieten als Querverbundunternehmen Strom, Erdgas, Wärme
und Trinkwasser aus einer Hand. Darüber hinaus verantworten sie den Betrieb der öffentlichen Straßenbeleuchtung sowie den Bäderbetrieb. Über das Tochterunternehmen KomMITT Ratingen GmbH wird zudem der Ausbau von Glasfaserkommunikationsnetzen forciert und professionelle Messdienste verantwortet.

Beschreibung

Über 240 Mitarbeiter sorgen für eine optimale Energieversorgung der rund 91.600 Einwohner in dem 88,7 km2 großen Versorgungsgebiet. Für den elektrischen Energieabsatz von ca. 510 Millionen kWh (2015) kommen rund 1.290 km modernes Stromnetz und eine eigene „24/7“ besetzte Leitwarte zum Einsatz. Die Energieeinspeisung in die elektrischen Verteilnetze erfolgt über drei Umspannanlagen und drei Schwerpunktstationen aus dem 110-kV-Netz des Übertragungsnetzbetreibers, der Westnetz GmbH. Die Stadtwerke übernehmen die elektrische Energie auf der  Sekundärseite der Leistungstransformatoren. Die Verteilung auf ein ausgedehntes 10-kV-Mittelspannungsnetz erfolgt über hochmoderne Schalthäuser. Das Mittelspannungsnetz umfasst rund 550 EVU-eigene Transformatorenstationen und 135 Privatkundentransformatorenstationen, in denen die Mittelspannung auf die haushaltsübliche Niederspannung von 400 V/230 V heruntertransformiert wird.

Gemäß EnWG sind Betreiber von Energieversorgungsnetzen verpflichtet, ein sicheres, zuverlässiges und leistungsfähiges Energieversorgungsnetz diskriminierungsfrei zu betreiben, zu warten und bedarfsgerecht zu optimieren, zu verstärken und auszubauen, soweit es wirtschaftlich zumutbar ist. Aufgrund der Systemrelevanz der Fernwirktechnik für einen sicheren Verteilnetzbetrieb war uns für die Erneuerung der relevanten Betriebsmittel wichtig, ein marktetabliertes Unternehmen zu beauftragen“, so Herr Dipl.-Ing. Rainer Schermuly, Leiter der Stromversorgung bei den Stadtwerken Ratingen. „Daher haben wir uns die Auswahl der in Betracht kommenden Unternehmen nicht leicht gemacht. Grundvoraussetzung war, dass alle Leistungsstufen von der Konzeptionierung, Planung, Erstellung, Parametrierung der Unterstellen, Inbetriebnahme bis hin zu einer vollständigen Dokumentation der verbauten Anlagenteile aus einer Hand bedient werden konnten.

Eine große Relevanz bei der Unternehmensauswahl hatte für uns zudem die Kundenausrichtung des Partnerunternehmens. Wichtig ist, dass auch im Anschluss des erfolgten Gefahrenübergangs der fertig errichteten Anlage stets kompetente Ansprechpartner in Störungssituationen oder bei speziellen Fragestellungen für uns zur Verfügung stehen.“

Im November 2015 beauftragte die Stadtwerke Ratingen GmbH nach Vergleich mehrerer Angebote die Firma SAE IT-systems GmbH & Co. KG mit dem Umbau der Fernwirktechnik in drei Umspannanlagen und drei Schwerpunktstationen. Der Auftrag umfasste:

  • Entsorgung der alten Schaltschränke und Verkabelung
  • Produktion neuer Schaltschränke
  • Parametrierung der Stationen
  • Inbetriebnahmeunterstützung
  • Montage vor Ort, inklusive Verkabelung
  • Dokumentation der Zuordnung „Prozesspunkt – Klemme“ direkt in setIT

In den entsprechenden Umspannanlagen mussten alle Datenpunkte über Klemmen angebunden werden. Im größten Umspannwerk, der UA Ratingen, sind drei net-line FW-50 im BGT-L verbaut, mit insgesamt 370 digitalen Eingängen, 56 Messwerteingängen und 64 Befehlsausgängen mit ihren entsprechenden Rückmeldungen, inklusive 1/n-Überwachung und Außenkreisprüfung. In der kleinsten Schwerpunktstation reichte ein großer Baugruppenträger (ebenfalls net-line FW-50-14) für insgesamt 48 digitale Eingänge, 16 Messwerteingänge und 16 Befehlsausgänge mit ihren entsprechenden Rückmeldungen; natürlich auch hier mit 1/n-Überwachung und Außenkreisprüfung. Mit der tatkräftigen Unterstützung des Projektleiters der Stadtwerke Ratingen GmbH, Herrn Jan Maurmann, konnte die Inbetriebnahme und alle damit verbundenen Arbeiten zügig und zur vollsten Zufriedenheit der Stadtwerke Ratingen GmbH umgesetzt werden.

Nach Abschluss der Erneuerungsmaßnahmen in den Umspannwerken und den Schwerpunktstationen ist für 2017 die sukzessive Substitution der Fernwirkunterstellen in den Gasdruckregelanlagen, den Druckerhöhungsanlagen und Wasserwerken der Stadtwerke Ratingen GmbH geplant. Darüber hinaus soll generell die Personalressource im Bereich der Fernwirktechnik erweitert werden, da es zunehmend wichtiger wird, unterschiedliche Netzzustände in Echtzeit abzubilden. Mit der Telekommunikationstochter KomMITT Ratingen GmbH sind die Stadtwerke im Bereich des Ausbaus von Telekommunikationsglasfasernetzen bereits gut aufgestellt.

Die Vorbereitungen zum Aufbau eines Informationssicherheitsmanagementsystems nach DIN ISO/IEC 27001:2015-03 mit entsprechendem Zertifikat sind adressiert. Auch wenn aufgrund der Unternehmensgröße der Stadtwerke Ratingen GmbH eine Zertifizierung erst im Geschäftsjahr 2018 gefordert ist, so gilt es, schon heute mit den Vorbereitungen zur Erreichung der Informationssicherheitsziele zu beginnen, um eine entsprechende Sicherheitsorganisation aufzubauen und die notwendigen Prozesse zu entwickeln. Dementsprechend ist ein IT-Sicherheitsbeauftragter benannt worden, der ab sofort frühzeitig in alle Projekte, die Einfluss auf die IT-Sicherheit nehmen, eingebunden wird, um schon in der Planungsphase sicherheitsrelevante Aspekte zu berücksichtigen.
Im Kontext der ausstehenden Zertifizierung werden perspektivisch alle sicherheitsrelevanten IT-Komponenten einer stringenten Auswahl unterzogen. Hierunter fallen insbesondere auch Systemkomponenten zur Fernwirktechnik. Mit den Produkten des Unternehmens SAE sind die Stadtwerke Ratingen GmbH auf der sicheren Seite, da SAE bereits umfangreiche Sicherheitstechnologie in ihre Fernwirktechnik integriert und weitreichende Optimierungen der eigenen Infrastrukturen und Prozesse vorgenommen hat. Darüber hinaus strebt auch SAE eine Zertifizierung nach DIN ISO/IEC 27001 an und hat ein entsprechendes Projekt gestartet.